Hallo zusammen,
das Thema Heizung hat mich gerade gepackt, wohl auch, weil es heute in vielen Teilen Deutschlands zum ersten Mal geschneit hat. Einen richtigen Vergleichstest kann ich hier auch nicht liefern, alleine schon, weil der eine Vergleichskandidat schon seit April 2013 nicht mehr da ist.
Truma Luftheizung
So sah die Truma E2800 Heizung aus, als sie beim Ausbau von Wohnmobil Nummer Zwei noch gut hinter der Sitzbank zu sehen war:
Die Typenbezeichnung sagt es schon, das Teil hatte eine Leistung von 2800 Watt. Es gab einen Ausströmer unter der Sitzbank, einen in der Küche und einen verschließbaren im Bad, alle auf der linken Fahrzeugseite. Das hat teilweise zu Problemen mit der Wärmeverteilung geführt. Nach mancher Winternacht mit Heizung auf ca. 15 Grad hatte sich Kondenswasser an der Wand gegenüber dem Ausströmer in der Küche gebildet, weil dort alles viel stärker ausgekühlt ist. Also immer darauf achten, dass auch bei einer Luftheizung überall Heizungsstränge durchgehen. Schon ein verschließbarer Ausströmer im Zwischenboden hat genügt, die Temperatur an der Stelle über den Taupunkt zu heben.
Insgesamt war die Heizung für den Kastenwagen ausreichend, wenn sie auch im Winter schon mal an ihre Grenzen gekommen ist. Zwanzig Grad Raumtemperatur um den gedrehten Beifahrersitz herum war an manchen Tagen beim Wintercamping das erreichbare Maximum. Dabei war es dann in der Küche um einiges wärmer und im Bad hätte ich locker 30 Grad erreichen können.
In der Regel war dann auch nach drei Tagen Dauerheizen mit manueller Nachtabsenkung auf etwa 15 Grad eine 11kg-Gasflasche leer. Dafür war es nach dem Einschalten relativ schnell warm. Auch der Wartungsaufwand bei so einer Luftheizung hält sich in Grenzen. Schließlich gibt es keine Flüssigkeit aufzufüllen und Luft gehört ins System, womit auch das Entlüften entfällt.
Das heißt aber nicht, dass diese Heizung nicht auf Störung gehen konnte. Meine tat das besonders gern auf kleiner Stufe, wenn es darum ging die Temperatur zu halten. Dann hat es oft geholfen, wenn ich mit meinem kleinen 12V-Kompressorchen unters Auto gekrochen bin und den Bodenkamin ausgeblasen habe.
Der Stromverbrauch lag ganz grob bei einem Ampere auf kleiner und zwei Ampere auf großer Stufe, natürlich nur bei laufendem Gebläse.
Alde-Wasserheizung
Bei der Alde-Heizung ist natürlich vieles ganz anders, das fängt schon mit der deutlich besser isolierten Kabine darum herum an. Darum wäre ein direkter Vergleich wie der zwischen Äpfeln und Birnen. Vielmehr will ich meine Erfahrungen mit beiden Heizungssystemen einander gegenüberstellen.
Bei der Alde 3000 compact, hier das Bedienpaneel…
…dauert es naturgemäß länger, bis es warm wird. Dafür ist das Raumklima angenehmer, denn es wird ja keine heiße, trockene Luft direkt in den Raum gepustet.
Dafür fand ich die Regelung auch gewöhnungsbedürftig. Im ersten Winter habe ich es leicht zu warm eingestellt und dann natürlich auch relativ viel Gas verbraucht. Einmal hatte ich in zwei Tagen eine 11kg-Flasche geleert. Mittlerweile hat sich die Zeit bis zur nächsten geleerten Gasflasche bei etwa 4 Tagen bis zu einer Woche während der Heizsaison mit Frost eingependelt. Wer das mit eigenen Werten vergleicht, sollte immer die Größe der Kabine, deren Isolierung und die eigene Wohlfühltemperatur mit berücksichtigen.
Den Komfort einer Alde-Heizung zahlt man natürlich mit erhöhtem Wartungsaufwand. Die Flüssigkeit muss aufgefüllt und das System entlüftet werden. Bei den häufigen Störungen, die meine Heizung trotzdem Anfangs des letzten Winters gezeigt hat, half dann aber wirklich nur noch eine neue Platine.
Der Stromverbrauch liegt mit laufendem Brenner (Abgaslüfter) und laufender Umwälzpumpe bei rund 1,5 Ampere.
Fazit
Den Komfortvergleich gewinnt locker die Aldeheizung. Es ist eine Heizung fast wie im Haus durch die wassergefüllten Konvektoren. Für Dauernutzung des Mobils also wirklich zu empfehlen.
Was die Reaktionszeit angeht, schießt eine Luftheizung den Vogel ab. Hier kann man es zehn Minuten nachdem man durchgefroren von draußen ins Mobil kommt schon kuschelig warm haben.
Den Gasverbrauch kann ich nicht wirklich vergleichen, weil es mit meinem Kastenwagen und dem jetzigen Alkovenmobil schon zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge waren.
Den Stromverbrauch der Alde empfinde ich insgesamt als niedriger, aber auch das ist wilde Spekulation, weil mein damaliges Strommessinstrument eine Auflösung von gerade einmal einem halben Ampere hatte.
Der Wartungsaufwand für eine Alde-Heizung ist höher, dafür herrscht in Punkto Zuverlässigkeit bei beiden etwa Gleichstand. Insgesamt habe ich wohl in beiden Autos öfter frierend auf die rote Störungslampe geschaut. Auch bei der Truma-Luftheizung im Kastenwagen habe ich schon einmal die Steuerplatine wechseln lassen, dort allerdings hat sich das leicht divenhafte Verhalten kaum verbessert.
UPDATE: Nach dem Wechsel der Steuerplatine vor über einem Jahr läuft die Aldeheizung problemlos durch.
UPDATE (26.4.2020): Die kleine Umwälzpumpe der Alde-Heizung musste inuwischen auch schon zwei Mal ausgetauscht werden. Im März 2018 und im Dezember 2019.
Wer aber für ein Ganzjahreswohnmobil vor der Wahl steht, ob es eine Luft- oder eine Wasserheizung werden soll, dem rate ich zur Wasserheizung.
Gruß
Henning
Hallo aus dem sonnigen Gettorf.
Wir haben in unserem fast 35jährigen Womodasein auch schon verschiedene Heizsysteme gehabt.
Aber wir können Deiner Meinung nur beipflichten, die Warmwasserheizung ist die Beste und die kleinen
Nachteile nimmt man gerne in Kauf.
Lg. Ingrid und Olaf