Hallo zusammen,
kaum steigen die Außentemperaturen in den zweistelligen Bereich, tauchen in den diversen Camping-Gruppen und -Foren wieder Fragen nach der besten Klimaanlage auf. Dazu kann ich hier keine Antwort geben. Aber wer, wie ich auch, der Meinung ist, dass Camping durchaus ohne Klimaanlage möglich ist, findet hier vielleicht ein paar Tipps, um auf Parkplätzen wie diesem nicht rückstandslos zu verdampfen.
Hauptwärmequelle ist natürlich die Sonne. Sollte die Gelegenheit haben durch die Frontscheibe ins Fahrerhaus zu scheinen, wird es dort sehr schnell sehr warm. Hier hilft eine Außenabdeckung am meisten.
Die verhindert, dass die Hitze überhaupt durch die Scheiben kommt. Wessen Grundriss dann noch eine Abtrennung des Fahrerhauses durch Vorhänge oder gar eine feste Tür erlaubt, der kann damit schon viel tun für ein angenehmes Klima im Wohnbereich. Bei mir ist der Temperaturunterschied zwischen Wohnbereich und Fahrerhaus bei geschlossener Zwischentür leicht um die 15 Grad.
Weil auch mindestens eine Seite des Aufbaus immer im Schatten liegen wird, sollten Fenster nur an dieser Seite geöffnet werden. Für die von der Sonne beschienenen Fenster nutze ich die Lüftungsstellung der Ausstellfenster.
Dann ist unten ein etwa fingerbreiter Spalt offen. Gegen Sonneneinstrahlung hilft natürlich das Rollo zu schließen. Aber weil das hinter der Scheibe liegt, heizt sich die Luft zwischen Scheibe und Rollo trotzdem stark auf. Auf der Innenseite eines von der norddeutschen Maisonne beschienenen Rollos habe ich bei geschlossenem Fenster 41 Grad gemessen, die natürlich auch in den Innenraum abstrahlen. Nachdem das Fenster unten einen Spal breit offen war und oben das Rollo auch nicht ganz geschlossen wurde…
…hat sich das trotz unverminderter Sonneneinstrahlung nach wenigen Minuten auf 33 Grad abgekühlt. Jetzt noch das HeKi (Hebe-Kippfenster) im Dach einen Spaltbreit öffnen und auch hier zur Beschattung entweder das Rollo schließen oder mindestens das Fliegengitter. Wenn Fliegengitter vorhanden sind, sollten die auch konsequent, das heißt an jeder Öffnung, genutzt werden. Die kleinen Plagegeister kommen sonst garantiert alle dort rein, wo das Fliegengitter fehlt und sitzen dann von innen an den geschlossenen Fliegengittern und wollen wieder raus. Im alten Benz habe ich mangels Fliegengitter für die offene Schiebetür immer Durchzug praktiziert, also Schiebetür auf und das Fenster gegenüber auch auf. Fliegen und Mücken hat es kurz hereingeweht, sie hatten kaum Zeit sich umzusehen und waren auch schon wieder draußen.
Manche Kollegen kurbeln auch alle verfügbare Dachluken maximal weit auf. Das gibt sicher einen schönen Luftdurchsatz, aber: Die jetzt fast senkrecht stehende Dachhaube ist auch ein perfekter Ansitz für Vögel. Während die da so sitzen und in die Welt gucken, lassen manche davon sicher auch mal was fallen. Das landet dann in meinem Fall genau mittig auf dem Tisch, bei anderen vielleicht im Bett. Alles übrige wie Laub etc. kann auch direkt hineinwehen oder fallen.
Für Ausstellfenster haben manche auch Abdeckungen, entweder selbst gemacht aus alten Bettlaken oder Handtüchern oder gekauft, dann schon mit vorhandener Kederleiste. Das bringt sicher auch was, durch meinen hohen Aufbau mit Doppelboden brauche ich aber immer eine Leiter, um die anzubringen und wieder einzusammeln.
Mit geschlossener Tür zum Fahrerhaus, Fenstern auf der Sonnenseite in Lüftungsstellung mit fast geschlossenem Rollo und offnenen Fenstern auf der Schattenseite, sowie dem kleinen Ventilator über der Küche erreiche ich im Innenraum im deutschen Sommer selten mehr als 27 bis 28 Grad. Bin ich längere Zeit nicht da, wie bei Wanderungen oder zum Einkaufen, sind offene Fenster natürlich aus Sicherheitsgründen nicht machbar. Da bleiben dann die Dachluken und der Küchenventilator. Auch so wird es selten mehr als 30 Grad.
Um das Alkovenbett auf eine angenehme Nachttemperatur zu bringen, habe ich zwei kleine Fenster an den Seiten und eine Dachluke. Weil ich eine ziemliche Nachteule bin, genügt das in der Regel auch zur Abkühlung nach Sonnenuntergang.
Gruß
Henning
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